Benni Bärmann und Antje Schrupp haben geredet über:
Unser Medienkonsum, warum wir (welche) Blogs lesen, mit verschiedenen Abschweifungen:
– Persönliche Schicksale im klassischen Journalismus bei gleichzeitigem Subjektivitätsverbot oder : Dinge erklären mit Beispielen oder abstrakten Konzepten? (5:40)
– Unabgeschlossene Geschichten – in Blogs aber auch Trend in der Literatur? (13:30)
– Der Postillon ist (NICHT) witzig – oder die kulturelle Bedeutung von Humor (17:44)
– Ironie, Twitterflucht und die Funktion von Mikroöffentlichkeiten (22:06)
Denken in Präsenz oder wie kommt man überhaupt auf neue Gedanken (34:50)
– Wie lange brauchen gute Ideen, um in den Mainstream zu kommen? (45:08)
– Die Verbindung von Erfahrungen mit Vermittelbarkeit (48:19)
Benni guckt auf die Uhr (51:30)
Kapitalismus wird abgehakt. (52:15)
Erwähnte Texte:
Keimform-Blog von Benni und anderen
Der Postillon
Buch „Denken in Präsenz“
vorab: war wieder sehr schf6n, euch zuzuhf6ren!und sonst: bei der besioneidungsdcskussihn habt ihr euch ganz schf6n verlaufen, bzw. eigentlich vor allem m.e. antje.antje, du sagst, du he4ltst es mf6glicherweise ffcr kf6rperverletzung (einverstanden, ich auch). aber in dem bemfchen, einer juristischen einmischung eine absage zu erteilen, geht m.e. einiges schief.zum einen sagst du, man kf6nne nicht verhindern, dass eltern ihren kindern die vorhaut abschneiden; die kontrollmechanismen, die man installieren mfcsste, seien dann ja absurd hoch. und ich muss sagen: da bin ich aber froh, dass man das in bezug auf das schlagen der kinder nicht auch gesagt hat ganz ehrlich, den ansatz verstehe ich absolut nicht. eine rechtsprechung ist ja nicht nur ein formaler akt, sondern ordnet (ob richtig oder nicht) auch priorite4ten und formt damit auch die werte einer gesellschaft. und seitdem es nicht mehr allte4glich, normal ist, kinder zu schlagen, hat sich nicht zuletzt ffcr die aufwachsenden kinder eine menge gee4ndert. das heidft nicht, dass niemand mehr schle4gt. aber es wird viel weniger geschlagen, weil es gar nicht mehr als von der norm gedecktes erziehungsmittel gelesen wird. nein, man kann es nicht vf6llig verhindern durch rechtsprechung, aber man kann nichts auf der welt durch rechtsprechung verhindern. dieses argument le4sst sich bis hin zum banalen mord anwenden den lassen wir doch auch nicht straffrei, weil wir sonst jeden menschen von geburt an fcberwachen lassen mfcssten und auch deinen zweiten einspruch, die menschen wfcrden immer wollen, dass ihre meinung zu einem gesetz gemacht wird, hf6rt sich leider ein bidfchen wie dieses fdp-geheule an, die grfcnen wollen alles verbieten, sogar tiere que4len soll verboten werden wo bleibt denn da meine freiheit. es geht doch nicht um meinungen, sondern darum, dass gesetze diejenigen schfctzen sollen, die sich nicht selbst schfctzen kf6nnen, und dass gesetze gleichzeitig auch feststellen, an welcher stelle die grenze eines anderen nicht fcbertreten werden darf. (es ist eine ganz andere diskussion, ob wir viel zu viele und/oder die falschen gesetze haben, dazu deshalb hier jetzt nichts um nachzuvollziehen, was ich meine, kf6nnen wir gern beim kinder schlagen oder leute umbringen bleiben. nicht vergleichbar in der schwere, aber konsequent, wenn jemand wie du geneigt ist, die beschneidung zumindest als kf6rperverletzung zu klassifizieren).am ratlosesten le4sst mich dann zurfcck, wenn du das in den grodfen kontext stellst von universalen setzungen und persf6nlicher freiheit . e4h, die person, um die es geht, ist doch das kind? und die person, an die sich die universale setzung richtet, ist doch der erwachsene, der das kind beschneiden (lassen) mf6chte? mir findet das kind als person bei dir sehr wenig statt, und das hat mich erschreckt. es geht hier nicht um die frage, in welcher farbe der nachbar seinen zaun streichen will, sondern ob jemand bei seinem kind etwas machen darf, das du selbst bereit bist als kf6rperverletzung zu klassifizieren.ich bin mir nicht sicher, was ich von dem urteil halten soll. ich finde bemerkenswert, in welcher zeit es gefe4llt wird: mitten in dem bewusstsein, dass offensichtlich teile des religif6sen sektors nicht mehr kontrollierbar sind. die salafisten flippen aus, daffcr werden dann eben beschneidungen verboten. oder so. ob dieser zusammenhang wirklich auch audferhalb meines kopfes besteht, weidf ich aber nicht mir sind vorhe4ute egal, aber die abwertung von kindern zum objekt religif6ser handlungen nicht, ich glaube, das ist mein punkt.