Eva, Benni und Antje sprachen über:
Das Älterwerden, das Verhältnis junger Frauen und älterer Frauen, Solidariät und Autorität (Anfang)
Eva empfiehlt den Podcast „Anekdotisch Evident“ von Katrin Rönicke und Alexandra Tobor – ebenfalls empfehlenswert Rönikes Podcast über Antisemitismus im Feminismus beim Lila Podcast, und dann reden wir noch über Podcasthören allgemein (28:40)
Wen wir nicht leiden können (38:25)
Antje empfiehlt das Buch „What works“ von Iris Bohnet über Gleichstellung durch Verhaltensdesign (48:33)
Eva empfiehlt den Instagram-Account von Celeste Barber, anschließend reden wir noch ein bisschen über Instagram, Snapchat und Mastodon (1:01:22)
Liebe Antje, liebe Eva, lieber Benny,
vielen Dank für Eure Themen, Mühe, etc.
Als ältere Frau von 73 Jahren interessierte mich das Thema. Meine Erfahrung ist, dass wir Frauen in unserer Kultur – gleichgültig ob alt, jung – nie lernten wirklich um der „Sachen“ willen, zusammen halten. Es entstehen die weiterhin üblichen „Freundinnen“ wie seit den 70-zigern, die Frauen-Zusammen-Künfte. Dabei spielen immer noch die Jahrtausendjahre alten Verhalten, wie Neid, Eifersucht, Missgunst, Rivalitäten eine immens große Rolle. Es wird nur nicht offen darüber geredet und, dass dies auch meist Projektionen sind! Hier wäre und ist noch viel Bewusstseinsarbeit zu leisten, wieder zu leisten. Frauen müssen lernen, sich jeden Tag vorurteilsfrei zu begegnen, gleichgültig ob jung oder alt. Die Älteren sind auch meist kein gutes Vorbild. Nochmals Danke für Eure Themen.
Eva irrt, wenn sie meint, es reiche, „es den älteren Frauen zu sagen“.
Frau altert wie sie als junge Frau gelebt hat. Wer seine jungen Jahre damit zubringt, sich hauptsächlich ums Schön-Sein und Gefallen zu kümmern, wird einen tiefen Fall erleben, wenn der biologische „Vorteil“ wegfällt. Wer sich dagegen immer schon mehr für interessante Themen und Tätigkeiten interessiert hat, darin eingetaucht ist und auch weiterhin ein geistig aktives Leben führt, wird kein Problem damit haben, nicht mehr „automatisch“ Objekt der Begierde zu sein (es kann sogar eine Erleichterung sein!).
Ich sehe es im Übrigen nicht als „Sexismus“, dass junge Frauen begehrt werden und deshalb „mehr Plattform“ bekommen. Es ist genauso biologisch bedingt wie die gesteigerte Beliebtheit sog. „Alpha-Männer“ (Geld, Status….) bei jungen Frauen. Kann man blöd finden und bedauern – aber als Boshaftigkeit des „Patriarchats“ kann ich das nicht sehen!
Mit Antje bin ich eins im Statement zu „Solidarität“. Bloß weil ich Frau bin, muss eine andere Frau nicht solidarisch mit mir sein, genauso wenig wie irgend ein Mann.
Dass Frauen (meist) keine „bedeutsamen Beziehungen“ zueinander haben, finde ich auch problematisch, bin aber nicht sicher, woran das liegt. (So ganz stimmt es ja nicht, es gibt ja viele Frauen, die „beste Freundinnen“ haben). Auch jetzt, mit 60plus, komme ich leichter mit Männern in „bedeutsame Gespräche“ mit gegenseitiger Anerkennung als mit Frauen.
Frauen ertragen Widerspruch schlechter, sehen alles gleich als Abwertung ihrer Person – sind weniger im Stande, sachlich zu streiten – entweder ich soll mit allem einverstanden sein und sie bewundern – ODER sie sind irgendwie Opfer und ich soll ihnen helfen. Aber das Normale, die „Augehöhe“ – das ist irgenwie schwerer mit Frauen.
Ausnahmen bestätigen die Regel! 😉